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Die wichtigsten Chancenmärkte der österreichischen Hotellerie

Hani El Sharkawi, BSc, MA

 

Zukunftsimpuls April 2012

Das Hotel der Zukunft zwischen Shareholder Value und Chocolate Chip Cookie!

Ende des 19. Jahrhunderts errichteten viele österreichischen Banken ihre Hauptsitze entlang der Wiener Ringstrasse. 100 Jahre später erfolgte eine Bereinigung des Bankensystems auf wenige Großbanken. Die meisten Banken verlegten mittlerweile ihre Hauptsitze weg von den zwar repräsentativen aber zumeist wenig funktionalen Bauten, hin zu modernen Bürogebäuden. Was nunmehr folgt ist der Einzug der Luxushotellerie in die ehemaligen „Schauräume“ der Finanzwelt. In Wien findet gerade ein Boom der Fünfsterneketten statt, der auch noch eine Weile anhalten wird, bis schließlich - wie im Bankensektor - eine Bereinigung auf wenige profitable Unternehmen erfolgen wird. Wenn wir uns die Frage nach dem Hotel der Zukunft stellen, dürfen wir nicht vergessen, dass heute im Zentrum des Interesses - vor allem internationaler Hotelketten - der „Shareholder Value“ und die Dividendenausschüttung an die Investoren steht. Das mag wenig kreativ und nüchtern klingen – ist aber so!

Luxushotelketten asiatischen Zuschnitts erkennen mittlerweile ebenfalls, dass in Asien erfolgreiche aber personalintensive Hotelkonzepte angesichts ungleich höherer Personalkosten in Europa und Nordamerika nur in Hochpreisdestinationen wie London, Paris oder New York umsetzbar sind. Deshalb wird in der Hotellerie – vor allem abseits der Hochpreisdestinationen - herumexperimentiert, was dem Gast – angesichts des gegenwärtigen Angebots - nur zum Vorteil gereicht. Die Hotellerie erlebt gerade das, was in den 90er des letzten Jahrhunderts die Mutliplexkinos waren und in den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends der Wettbewerb der Billigfluglinien – ein Überangebot, das letztlich wieder zu einer Marktbereinigung führen wird.

Ist dabei ein Trend erkennbar und wie könnte das Hotel der Zukunft aussehen? In einer sich ständig wandelnden Gesellschaft mit sich laufend veränderten Bedürfnissen kann es dauerhaft kein Konzept geben, dass sich wie eine Matrix über den Globus legen lässt. Auch wenn die Globalisierung einen Prototyp des Geschäftsreisenden à la George Clooney im Film „Up in the Air“ geschaffen hat, gibt es darüber hinaus noch immer eine Vielzahl anderer Bedürfnisse, denen es zu entsprechen gilt.

Reisende benötigen neben dem eigenen Smartphone, Tablet oder Notebook keine zusätzlichen elektronischen einschulungsbedürftigen „Devices“ und „Gadgets“. Hotelzimmer müssen simple Anwendungen sicherstellen. Die Technik sollte zunehmend in den Hintergrund rücken, jedoch Hotelmitarbeiter immer bei ihrer Arbeit unterstützen, um den Fokus wieder auf den Gast richten zu können. Gleichfalls sind Basics wie kostenloses Internet unabdingbar. Auf den Mensch bezogen müssen Hotels gleichfalls Orte der Begegnung und des Rückzugs sein. Schließlich steht der Gast im Mittelpunkt. Das Fairmont Hotel Seattle – eine in die Jahre gekommene ältere Dame – ist dafür bekannt, seinen Gästen zum Abschied eine Papiertüte mit einem Chocolate Chip Cookie und einer Packung Milch als Reiseproviant im Auto zu hinterlassen. Auch ich erinnere mich noch heute gerne an das Chocolate Chip Cookie und trotz der Patina des Hotels, bin ich davon überzeugt, dass solche Gesten am Gast immer Zukunft haben und Teil der Philosophie jedes Hotels sein sollten.

Hani El Sharkawi, BSc, MA
Department Head
MODUL Career

MODUL University Vienna
Am Kahlenberg 1, 1190 Wien, Austria
T: +43 1 3203555 210
F: +43 1 3203555 901
hani.elsharkawi@modul.ac.at
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